GolfersChoice® Gala Magazin Engadin 2023
30 NACHHALTIGKEIT Was ist das A und O in der Nachhaltigkeits-Kommunikation? Wenn es um Nachhaltigkeit geht, sind zwei Punkte zentral: Die Kommunikation muss erstens faktenbasiert und zweitens transparent sein. Tue Gutes und sprich darüber. Aber tue auch, was du versprichst. Wer transparent über das eigene nachhaltige Handeln kommuniziert, kann auch den Weg zur Nachhaltigkeit auf- zeigen. Egal, an welchem Punkt man gerade ist – ob noch ganz am Anfang, oder schon ziemlich weit fortgeschritten. Den eigenen Weg zum Nachhaltigkeitsziel aufzuzeigen ist glaubwürdiger, als eine nicht belegbare Behauptung aufzustellen, man sei bereits nachhaltig. Hand aufs Herz, wie nachhaltig ist Golf in der Schweiz? Die Vereinten Nationen definierten den Begriff «Nachhaltigkeit» 1987 wie folgt: «Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegen- wart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Be- dürfnisse nicht befriedigen können.» Wichtig auch: Nachhaltigkeit basiert auf den drei Pfeilern Ökologie, Ökonomie und Soziales; sie funktioniert nur als Gan- zes. Mit der steigenden Popularität des Begriffs «Nachhaltigkeit» allerdings wird dessen Bedeutung leider vielfach und fälschlicherweise auf Umweltaspekte redu- ziert. Aber zurück zur Frage. Golf ist bereits ziemlich nachhaltig. Golfanlagen fördern den Erhalt der Biodiversität, mindestens ein Drittel ihrer Fläche ist unbe- rührte Natur und dient als Habitat für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Zudem leisten die Rasengräser dank der CO₂-Sequestration einen wichtigen Beitrag ans Klima. Aus gesellschaftlicher Sicht leistet Golf wertvolle Beiträge hinsichtlich Gesundheit; Golfer leben im Durschnitt fünf Jahre länger als Nicht-Golfer, dies belegt eine im «Scandinavian Journal of Medicine and Science in Sports» erschie- nene Studie; sie bleiben zudem länger fit und gesund. Kann man Nachhaltigkeit messen? Ja. Aber es bedeutet Aufwand. Bleiben wir beim Beispiel Golfplatz: Dort ist dies mit der von der Firma Umtec Technologie AG im Auftrag von Swiss Golf erarbei- teten Methode zur Erstellung einer Ökobilanz im Golfsport – dem Specific Eco Benefit Indiactor, kurz SEBI – möglich. Für diese Ökobilanz werden der ecological Footprint, also der verursache Umweltschaden, und der ecological Handprint, sprich der erzielte Umweltnutzen, einer Golfanlage einander gegenübergestellt. Der SEBI bezieht auch die wichtigen Kriterien Biodiversität und Lärm mit ein. Stichwort Greenwashing. Wie erkenne ich solches? Es ist nicht immer ganz einfach zu erkennen – nach- und hinterfragen hilft meist weiter. Fragen Sie nach, was genau an einem bestimmten Produkt oder Inhaltsstoff nachhaltig ist. Lässt sich nicht so rasch eine befriedigende, faktenbasierte Antwort finden, wäre ich skeptisch. Dann lohnt es sich umso mehr, hartnäckig zu bleiben. FAKTENBASIERT & TRANSPARENT Im Jahr 2023 ist gefühlt alles «nachhaltig». Ist dem wirklich so? Oder lauern (zu) häufig Green washing-Fallen? Die Liechtensteiner Kommunikations fachfrau Mirjam Fassold setzt sich seit Jahren mit dem Thema Nach haltigkeit im Golfsport auseinander; seit 2019 unterstützt sie den Verband Swiss Golf bei der Kommunikation von dessen Nachhaltigkeitsagenden. Im Gespräch mit «Golfers Choice» verrät sie, was es bei der Kommuni kation von Nachhaltigkeitsthemen zu beachten gilt.
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