GolfersChoice® Gala Magazin Austria 2023
71 Golf der mentale Anteil im Vergleich zu den technischen Fähigkeiten ist, bekomme ich in der Regel Antworten wie 50/50, 60/40, 70/30 oder sogar 90 zu 10. Gut erkannt! Aber wenn der mentale Anteil im Golf so wichtig ist, warum trainieren so wenige Golfer diesen so wesentlichen Aspekt des Golfspiels? Ist der Fokus auf Technik doch der bequemere Weg, so anstrengend er sein mag? Weil wir uns so ungern auf uns selbst einlassen? Welches Handicap Sie auch immer in diesem Jahr anstreben: Das mentale Handicap ist das wichtigere. Als mentaler 20-, 15-, 10- oder sogar Single- Handicapper sehen Sie am Platz dann auch ein überzeugendes Ergebnis Ihrer tech- nischen Bemühungen. Wenn Mentalität Ihrer Meinung nach ohnehin Erfolgsfaktor Nummer Eins ist, dann gibt es kein Argument, nicht genau hier das Training zu in- tensivieren. Dass Sie in diesem Feld selbst Ihr grösster Gegner sind: Nehmen Sie es ruhig als Kompliment auf! Wer ist nicht gern der Endboss? Mentale Stärke beginnt beim Fokus auf die Aufgabe. Vielleicht ist das Golfspiel auch deshalb so herausfordernd, weil wir im realen Leben kaum noch dazu kommen, uns zu fokussieren. Untersuchungen belegen, dass alle drei Sekunden unser Geist wan- dert – viel schneller, als das früher der Fall war. Dafür gibt es Gründe: 1. Technologie: Smartphones und andere digitale Geräte machen uns rund um die Uhr für Reize empfänglich und lenken uns so vom Wesentlichen ab. 2. Überstimulation: Der ständige Abruf von Unterhaltung und Informationen führt zu einer immer kürzeren Aufmerksamkeitspanne. 3. Multitasking: Entgegen aller Management-Mythen sind Menschen nicht fähig mehrere Aufgaben gleichzeitig gut zu erledigen. Versuchen wir es, werden wir fehleranfällig. 4. Stress: Unser Alltag ist von emotionalem Druck geprägt, auf den wir mit einer uralten hormonellen Reaktion reagieren: Flucht oder Kampf statt Konzentration. Für uns Golfspieler gibt es spezifische Übungen, die unsere Konzentration und Auf- merksamkeit verbessern können: 1. Praktizieren Sie ein positives Selbstgespräch, um Ihr Selbstvertrauen zu stärken. 2. Atemübungen helfen den Stress vor dem Schlag gezielt abzubauen. 3. Verwenden Sie gerne ein Trigger-Wort, das die Konzentrationsphase einleitet. 4. Visualisieren Sie Ihren Golfschwung und den erfolgreichen Abschluss. 5. Richten Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Golfball und den Schlag. Ich liebe den Golfsport unter anderem auch deshalb, weil er meine mentale Gesund- heit gesteigert hat. Das vereinfacht nicht nur das Spiel, sondern auch den ungezwun- genen Kontakt zu netten Menschen und nicht zuletzt die Möglichkeit, Geschäftskon- takte zu knüpfen und zu pflegen. Auf dem Golfplatz herrscht eine entspannte Atmosphäre, in der man Gleichgesinnte, ja sogar neue Freunde findet. Wenn Sie mehr zu diesen Themen wissen wollen und Ihr Golfspiel auf die nächste Ebene heben möchten, lesen Sie mein aktuelles Buch: «Golf – Spiegel des Lebens» oder besuchen Sie meine Website: www.robertnussbaumer.com/golf. Hier finden Sie noch mehr zu den mentalen Aspekten des Golfspiels. In diesem Sinne noch ein schönes Spiel und ein grossartiges Leben. Ihr Robert Nussbaumer NUSSBAUMER
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